In der Saison 2008/2009 wurde die 3. Liga eingeführt. Seitdem steigen die Zuschauerzahlen auf der einen Seite, die TV-Einnahmen auf der anderen Seite.
Wobei es gefühlt immer noch schwierig ist, in der 3. Liga Geld zu verdienen. Trotzdem bewegt sich sicher einiges in die richtige Richtung. Das sieht auch Peter Frymuth so. Er ist beim DFB zuständig für die 3. Liga.
Im Interview mit dem DFB betont der ehemalige Präsident von Fortuna Düsseldorf: "Ich sehe uns gemeinsam mit den Vereinen auf dem richtigen Weg und erneut einen Schritt weiter. Die Resonanz bei den Fans ist noch einmal gestiegen. Die Leidenschaft bei den Spielen ist außergewöhnlich – auf und neben dem Platz. Das spiegelt die besondere Emotionalität der 3. Liga wider. Ich spüre darüber hinaus eine hohe Akzeptanz in der Zusammenarbeit zwischen Liga-Träger, Vereinen und Partnern. In diesem Teamwork sehe ich weiterhin eine Stärke und damit gute Perspektiven für die Zukunft der 3. Liga."
Was natürlich hilft: Die Zahl der Traditionsvereine steigt immer weiter an. Dynamo Dresden, 1860 München, Arminia Bielefeld, Rot-Weiss Essen, Preußen Münster - diese Vereine, um nur einige zu nennen, helfen natürlich, das Ansehen und die Sichtbarkeit der Liga zu erhöhen.
Das sieht auch Frymuth so: "Die Liga profitiert davon, dass regelmäßig Vereine mit großen Namen, großer Tradition und einer besonderen Fankultur vertreten sind. Wir haben eine Situation, die Fluch und Segen zugleich ist. Einerseits haben wir die wirtschaftliche Spanne zur 2. Bundesliga als permanente Herausforderung. Andererseits spielt dadurch die Kommerzialisierung in der Außenwahrnehmung eine weniger dominante Rolle. Die 3. Liga wird als sehr geerdet wahrgenommen, als Profifußball zum Anfassen. Aus dieser Konstellation resultiert eine hohe sportliche Ausgeglichenheit mit einem sehr spannenden Wettbewerb."
Die wichtigste Lehre war, die wirtschaftliche Stabilität weiter in den Vordergrund zu rücken
Peter Frymuth
Frymuth sprach es an, die wirtschaftliche Spanne nach oben ist groß. Wer aufsteigen will, der muss ins Risiko gehen. Gelingt der Aufstieg dann nicht, kann man schnell in Schwierigkeiten geraten. Neben den Großen der Liga, die aufsteigen wollen, musste die 3. Liga auch Insolvenzen verkraften, wie die des KFC Uerdingen oder von Türkgücü München.
Frymuth sagt im DFB-Gespräch: "Die wichtigste Lehre war, die wirtschaftliche Stabilität weiter in den Vordergrund zu rücken. Das haben die Vereine deutlich erkannt, da ist eine wesentlich höhere Akzeptanz zu spüren. Wir haben aus diesem veränderten Bewusstsein heraus mit den Vereinen Maßnahmen entwickelt, unter anderem in der Task Force 3. Liga, die jetzt nach und nach greifen. Damit sinkt zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass wieder ein negativer Fall auftritt. Gänzlich ausschließen kann man es allerdings nie. Das wäre Augenwischerei."